„Ein öffentliches Medium, das sich offenbar besonders für eine künstlerische Verwendung anbietet, ist das Plakat. Es ist noch immer das Bildmedium im städtischen Außenraum und schon allein deswegen für Künstlerinnen und Künstler ein Objekt der Begierde. Allerdings muss festgestellt werden, dass Kunst-Plakatprojekte, im Verhältnis zur dominanten kommerziellen Nutzung des Mediums, bislang nur marginale Bedeutung haben.“ So schrieb Martin Strauß im Jahr 2000 in dem von ihm und Otto Mittmannsgruber herausgegebenen Band zum Thema „Plakat. Kunst. Über die Verwendung eines Massenmediums durch die Kunst“. Dass es im Bereich des Mediums Plakat zu nachhaltigen künstlerischen Projekten in Österreich kam, war jedoch im besonderen Maß Martin Strauß zu verdanken.
Martin Strauß wurde 1957 in Wasserburg am Inn (Deutschland) geboren. Er studierte Philosophie und Soziologie in München und dann Kunst in Berlin. Dort hatte er auch Otto Mittmansgruber, seinen späteren künstlerischen Kompagnon, kennengelernt. Gemeinsam unternahmen sie seit Mitte der 1990er Jahre eine Reihe von „Kampagnen ohne Auftrag“, wie dann auch ihre Ausstellung im Wiener „Museum für angewandte Kunst“ im Jahr 2004 hieß. Neben diesen, vor allem auf den österreichischen Medienraum fokussierten Arbeiten entwickelte Martin Strauß allein oder mit anderen Partnern noch weitere künstlerische und kuratorische Projekte in verschiedenen europäischen Staaten. Meist stand auch dabei das Medium Plakat im Zentrum seiner Aktivitäten. Am 14. Dezember 2010 erlag Martin Strauß einer langen, schweren Krankheit.