Im Rahmen des Festivals „Essen wird plakativer“ wurde Hellmut Rademacher am 16. September 2011 mit dem neu kreierten „Preis des Deutschen Plakat Museums im Museum Folkwang für Plakatpublizistik“ ausgezeichnet. Es war eine beeindruckende Feier, bei der die Laudatio von René Grohnert gehalten wurde, der selbst in den achtziger Jahren Mitarbeiter von Rademacher im „Museum für Deutsche Geschichte“ in Berlin war. In seiner Festrede war es Grohnerts Anliegen, Hellmut Rademacher vorzustellen als – so der Laudator wörtlich – „jemanden, der neue Wege gegangen ist – und dies auch unter den eher einengenden Bedingungen in der DDR seit den sechziger Jahren – und dem es mit seinen Büchern, Aufsätzen und Ausstellungen gelungen ist, sowohl eine neue wissenschaftliche Wahrnehmung als auch die populäre Vermittlung des Mediums Plakat zu etablieren. Die Idee, Plakate als Dokumente historischer, kulturhistorischer und kunsthistorischer Reflexion in der Gesellschaft zu betrachten, hat die Beschäftigung mit dem Plakat nachhaltig verändert und wies weit über die übliche formalästhetische Betrachtungsweise hinaus.“ In seiner Festansprache zitierte Grohnert auch das ausführliche Interview mit Rademacher auf AUSTRIAN POSTERS .
Der Geehrte gab in der Dankesrede nicht nur seiner Freude über die Auszeichnung Ausdruck, sondern zeigte sich auch beeindruckt davon, welch hoher Stellenwert dem Plakat in dem renommierten Museum Folkwang zugestanden wird. Besonders betonte Rademacher in seiner Rede, dass – bei aller notwendigen historischen Reflexion – auch die Zukunftsorientiertheit, die nahezu jedem Plakat immanent sei, nicht übersehen werden dürfe.
Anlässlich der Verleihung des Preises veröffentlichte das Museum Folkwang eine eigene Publikation mit dem Text der Laudatio, bio- und bibliografischen Notizen zum Geehrten sowie zwei Beiträgen von Hellmut Rademacher: „Wie ich zu den Plakaten kam und ihre Bedeutung als Quellen historischer Erkenntnis – Bilanz eines Berufslebens“ und „Franz von Stuck und Willy Petzold – eine unverabredete Werkgemeinschaft oder: Ein Motiv im Wandel von 1911 nach 1931.“