Othmar Motter (1927 – 2010) gehört zweifellos zu den bedeutendsten österreichischen Designern der letzten Jahrzehnte. Daher hat Andreas Koop den dritten Band seiner designaustria-Buchreihe dem Vorarlberger Grafiker gewidmet. „Othmar Motter. Eine Leidenschaft für die Schrift“ heißt das Buch, das Koop noch zu Lebzeiten des Künstlers mit diesem erarbeiten konnte.
Die Publikation macht deutlich, wie umfassend und vielseitig die kreativen Leistungen Motters waren. Als Mitbegründer des mittlerweile legendär gewordenen Ateliers „Vorarlberger Graphik“ prägte er die österreichische Werbeszene über lange Jahre. Er lieferte Entwürfe für alles, was es in diesem Bereich zu gestalten gibt. Plakate, Inserate, Verpackungen und besonders Firmenlogos gehörten zu seinem Arbeitsspektrum. Anfang der 1970er Jahre designte er vier Displayschriften für „Berthold“ und „Letraset“. Zum internationalen Erfolg wurde dabei die „Motter Tektura“, sie fand Verwendung in den Signets für „Apple“, „Reebok“ und „Victor“(EMI). In den 1990ern setzte sich Motter erneut erfolgreich mit Typografie auseinander und kreierte unter anderem die Schriften „Motter Sparta“, „Motter Festival“ und „Motter Corpus“.
1992 wurde Othmar Motter für seine Leistungen mit der „Ehrengabe des Landes Vorarlberg für Kunst und Wissenschaft“ geehrt, 1995 folgte die Ehrenmitgliedschaft von designaustria. Eine weitere bleibende – aber leider posthume – Anerkennung seines Lebenswerkes stellt der vorliegende Band über ihn dar.
Koop, Andreas: Othmar Motter. Eine Leidenschaft für Schrift, Wien 2011 (=/design/er/leben/, 3. Bd).