Über den Grafikdesigner Friedrich Veit (geb. 1906/1907) war bislang wenig bekannt. Gesichert ist, dass er, wie sein späterer Kollege in den Ateliers von Joseph Binder und Paul Kirnig, Peter Tölzer, einen Schülerkurs an der Wiener Kunstgewerbeschule beim legendären Franz Cizek besuchte. 1931 schrieb Hans Ankwicz-Kleehoven in der Zeitschrift „Deutsche Kunst und Dekoration“ über Emailarbeiten des jungen Künstlers, die sichtlich von Dagobert Peche beeinflusst waren. 1934/35 wird er Atelierleiter von Joseph Binder, als dieser in den Vereinigten Staaten weilte. Paul Kirnig warb ihn – gemeinsam mit Peter Tölzer – für sein Atelier ab, in dem er bis etwa 1937 arbeitete. Zitat Joseph Binder: „In der Zwischenzeit etablierte sich Herr Veit, der mein Atelier in meiner Abwesenheit 1934/35 in Wien leitete, mit Herrn Prof. Kirnig ein gebrauchsgraphisches Atelier […] in den Räumen der Kunstgewerbeschule, mit meinen Assistenten Tölzer und Schmidt. Das Atelier brachte einige Plakate in meinem Stil.“ 1937 gründete Veit vermutlich ein eigenes Atelier. Das Plakat „Im Winter nach Wien“ (Österreichische Nationalbibliothek – Im Winter nach Wien) ist das einzige bekannte Plakat, das mit „Atelier Veit“ signiert ist.
Nun sind bei Swann in New York für die Auktion am 5. Februar zwei Plakate für das Wintersportresort New Haven aufgetaucht, die mit F. C. Veit signiert und mit „circa 1940“ datiert sind. Stilistisch passen sie zu seinen früheren Arbeiten, wobei eines mit einem einmontierten Porträtfoto an die Arbeiten des Schweizers Herbert Matter erinnert. Und das österreichische Wintertourismusplakat aus dem Jahr 1935, das aus dem Atelier Kirnig stammt, könnte wohl ebenfalls aus der Hand von Veit stammen (Österreichische Nationalbibliothek – Austria (Skifahrer kleine Holzhütte Schneelandschaft)).
Man kann also davon ausgehen, dass Friedrich Veit 1938/1939 nach Amerika emigriert ist.
Weitere Hinweise:
Swann Auction Galleries