Hansjörg Wachta war nicht nur eine der bedeutendsten, sondern auch eine der interessantesten Persönlichkeiten der österreichischen Werbeszene. Und er war einer der wenigen, die wussten, dass in dieser ständig den aktuellsten Trends nachjagenden Branche auch die Basis der bisherigen Entwicklung eine wichtige Rolle spielt, dass qualitätsvolles Neues nur aus einer differenzierten Wahrnehmung der Geschichte entstehen kann.
Hansjörg Wachta wurde am 13. Februar 1940 in Wien geboren. Nach der Matura studierte er und schloss mit dem Doktorat der Staatswissenschaften ab. Seine publizistischen Anfänge fand er bei der „Mödlinger Zeitung“. Danach ging er zum „Kurier“, wo er sich als Sportreporter einen Namen machte, dann aber in die Inseratenabteilung wechselte. Das war auch sein Einstieg in die Welt der Werbung. Er machte sich 1975 mit einer eigenen PR-Agentur selbständig und gründete 1980 gemeinsam mit Hans-Jörgen Manstein das Medien-Magazin „Bestseller“, dessen Co-Herausgeber er bis zuletzt blieb. Immer wieder widmete er sich in der Zeitschrift auch der Geschichte von Werbung und Grafikdesign.
Als Berater wirkte Hansjörg Wachta gemeinsam mit seiner Frau Renate am Aufbau starker österreichischer Marken, wie Römerquelle, Kelly oder Darbo, mit, als langjähriger Berater des „Wiener Gremiums des Möbelhandels“ konnte er einiges zu einem neuen Design- und Einrichtungsbewusstsein in Österreich beitragen.
Pionierarbeit leistete Wachta, der selbst ein begeisterter Kunstsammler war, im Bereich des qualitätsvollen Kunstsponsorings: Ab 1979 führte seine Agentur achtzehn Mal den Römerquelle-Kunstwettbewerb durch – zum Nutzen der teilnehmenden KünstlerInnen und natürlich auch des Images der namensgebenden Marke. Für „elektrabregenz“ baute er eine eigene Kollektion auf, „Philipps Austria“ beriet er in Kunstfragen.
Hansjörg Wachta war einer der Gründer des „Public Relation Verbandes Austria“ und leitete den Verband jahrelang als Präsident. Neben seiner Tätigkeit als Publizist und PR-Berater war Wachta 28 Jahre lang Lektor an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie auch langjähriger Lektor am Wiener Publizistik-Institut.
Hansjörg Wachta war nicht nur in seiner natürlichen Art eine sehr gewinnende Persönlichkeit, sondern auch immer ein engagierter Förderer und „Ermöglicher“. Am 21. Februar 2013 ist er in Wien nach schwerer Krankheit verstorben.