Karl Neubacher (1926–1978) gilt als einer der Pioniere der steirischen Avantgarde der 1960er und 1970er Jahre – also jener Zeit, die gerade in der Steiermark eine überaus kreative Phase im Bereich der Kunst darstellte. Nun widmet das Kunsthaus Graz Neubacher eine repräsentative Ausstellung, die noch bis 12. Oktober 2014 zu besichtigen ist.
Dazu der für die Schau verantwortliche Kurator Günther Holler-Schuster: „Neubacher, der sich 1969 mit Goeschl, Kriesche, Haberl, Hoffer u.a. zur Produzentengruppe pool zusammenschloss, war hauptsächlich als Grafik-Designer tätig. Als solcher hat er maßgebliche Arbeiten für die Kunstzeitschrift Pfirsich, das Avantgardefestival steirischer herbst, die Firma HUMANIC u.a. realisiert. Seine Plakate, die immer künstlerische Konzepte zur Grundlage hatten, wurden international bekannt und ausgezeichnet. Die Zusammensicht von Gebrauchskunst und strengen Formen der bildenden Kunst erzeugte ein einzigartiges Spannungsfeld, das für Karl Neubachers künstlerische Praxis bestimmend wurde.“
In der Schau wird das Lebenswerk eines Künstlers präsentiert, der sich souverän über alle gestalterischen Zwänge des „High and Low“ hinwegsetzte – ein Kreativer, der mit seinen Plakaten österreichische Werbeikonen schuf und der sich mittels Fotografie und Film selbst zur „öffentlichen Kunstfigur“ stilisierte, wie etwa der „Zwangsjackenkalender“ aus dem Jahr 1971 zeigt.
Zur Ausstellung ist auch ein umfassendes Begleit-Buch im Ambra-Verlag erschienen, das gleichzeitig die erste umfassende Monografie über diesen überaus originellen Universalisten darstellt.
Holler-Schuster, Günther – Peter Pakesch: Karl Neubacher. Medienkünstler 1926–1978, Wien 2014.
Weitere Hinweise:
Universalmuseum Joanneum :: Kunsthaus Graz