„Werte visualisieren und schützen“ lautet der Untertitel des elften Bandes der Reihe „design/er/leben“, der dem Grafiker Roman Hellmann gewidmet ist. Dieser Untertitel kommt nicht von ungefähr, denn Roman Hellmann war einer der versiertesten Entwerfer von Banknoten und Wertpapieren seiner Zeit. So heißt es mit Recht im Umschlagtext des auch diesmal wieder von Andreas Koop verfassten und gestalteten „design/er/leben“-Bandes: „Vermutlich haben die Arbeiten von Roman Hellmann die größte Gesamtauflage aller bisher vorgestellten Gestalter erreicht – mit Sicherheit aber hatten sie den größten Wert! Ein Vierteljahrhundert lang arbeitete Hellmann für die Oesterreichische Nationalbank und schuf eine ganze Reihe von Banknoten.“
Roman Hellmann wurde am 3. Jänner 1921 in Schwarzach im Pongau im Land Salzburg geboren. Schon früh zeigte sich seine zeichnerische Begabung, und daher trat er nach dem Schulabschluss 1938 in die Wiener Hochschule für angewandte Kunst ein, wo er in der Klasse von Prof. Paul Kirnig eine grafisch orientierte Ausbildung erfuhr. 1948 konnte Hellmann das Studium – das er wegen seines Kriegseinsatzes unterbrechen musste – erfolgreich abschließen. Mit einem Kollegen und einer Kollegin gründete Hellmann das „Atelier Triga“, mit dem er einige bemerkenswerte Erfolge verbuchen konnte.
1951 wurde die Oesterreichische Nationalbank aufgrund eines von ihm gewonnenen Plakatwettbewerbs auf Roman Hellmann aufmerksam und bot ihm eine Stelle als Haus-Grafiker an. Schnell arbeitete er sich in die spezifischen Anforderungen, die Entwurf und Realisierung von Banknoten mit sich bringen, ein. Nachdem er sich zunächst nur der Bearbeitung und drucktechnischen Umsetzung schon bestehender Entwürfe widmen konnte, erschien 1956 mit der neuen 20-Schilling-Banknote der erste von Roman Hellmann entworfene und entwickelte Geldschein. Bis zu Hellmanns Pensionierung im Jahr 1978 sollten noch viele weitere folgen, wobei in der Nationalbank von Hellmann nicht nur österreichische Geldscheine gestaltet und gedruckt, sondern auch internationale Aufträge erledigt wurden. Wichtig war Hellmann dabei stets, den ästhetischen Anspruch mit den entsprechenden sicherheitstechnischen Anforderungen zu verbinden. Neben Banknoten gestaltete Roman Hellmann Wertpapiere, Prospekte, Bücher und Briefmarken.
Für seine vielfältigen Leistungen wurde er 1974 mit dem Berufstitel „Professor“ ausgezeichnet. Auch nach seiner Pensionierung arbeitete Roman Hellmann an verschiedenen Projekten im Bereich der Gestaltung von Banknoten weiter. Am 12. Mai 2012 verstarb der vielseitige Grafikdesigner in Wien.
Das vorliegende Buch über Leben und Werk von Roman Hellmann ist über den interessanten biografischen Aspekt hinaus – aufgrund des bedeutenden Aufgabenfeldes des Designers – ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der visuellen Kultur Österreichs.
Koop, Andreas: Roman Hellmann. Werte visualisieren und schützen, Wien 2014 (=/design/er/leben/, 11. Bd).