Der „digitale Lesesaal“ der Österreichischen Nationalbibliothek hat einen attraktiven Zuwachs erhalten. Es handelt sich dabei um Jahrgänge der Fachzeitschrift „Seidels Reklame“, die 1913 von Wilhelm Seidel unter der Schriftleitung von Robert Hösel in Berlin gegründet wurde – zunächst mit dem Untertitel „Das Blatt der Praxis“ und mit der Ergänzung „Monatsschrift für das gesamte Ankündigungs- und Empfehlungswesen, Nachweis zweckdienlicher Verbindungen für Reklame jeder Art“. Später lautete der Zusatz „Das Blatt für Werbewesen und Verkaufstechnik“. Von Mai 1935 bis zu ihrer Einstellung im Jahr 1942 hieß die Zeitschrift „Werben und verkaufen. Das Blatt für wirtschaftliche Werbung“.
Plakatexperte Christian Maryška von der Nationalbibliothek zu dem Projekt: „In Österreich erschienen die ersten Fachzeitschriften für Grafikdesign und Werbung erst in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. Ab 1925 gab es daher für einige Zeit einen speziellen Österreich-Teil in Seidels Reklame. So wurde etwa 1925 eine aufwändige Wiener Werbekampagne im öffentlichen Raum, unter anderem am Heldenplatz, ausführlich besprochen.“ Die hier erwähnte regelmäßige Rubrik „Reklame in Österreich“ ist vor allem für die Wiener Kulturgeschichte der Zwischenkriegszeit von hohem Quellenwert.
Im Rahmen des vorbildlichen Digitalisierungsprojektes ANNO (AustriaN Newspaper Online) der Österreichischen Nationalbibliothek ist auch die Zeitschrift der Wiener Secession „Ver sacrum“ online einzusehen.
ÖNB-ANNO – Seidels Reklame
ÖNB-ANNO – Ver Sacrum
Weitere Hinweise:
ANNO – AustriaN Newspapers Online